„Sieben Türme sollst du sehen“ ist ein Werbeslogan, der die enge Verbundenheit der Lübecker mit dem Dom zu Lübeck, St. Marien, St. Jakobi, St. Petri und St. Aegidien zeigt. Die sieben Kirchtürme dieser Kirchen prägen die Stadtansicht und machen ihre große Vergangenheit nach außen sichtbar.
In diesem Stadtrundgang werden wir uns den fünf Altstadtkirchen intensiv zuwenden. Je nachdem, wie viel Zeit Sie für die Erkundung mitgebracht haben, können wir uns zwei, drei oder auch allen fünf Kirchen widmen.
Die fünf mittelalterlichen Kirchen geben uns einen guten Einblick in die große Zeit Lübecks. Die von Lübeck ausgehende Backsteingotik hatte großen Einfluss im gesamten Ostseeraum. Die Ausstattung der Kirchen mit zahlreichen Kunstschätzen wird Sie beeindrucken.
Im nördlichen Bereich der Lübecker Altstadt liegt die Jakobikirche. Der Turm ist unverwechselbar mit seinem von vier Kugel eingefassten Helm und mit der Turmuhr. Sie ist die Kirche der Seefahrer, Pilger und heute die der historischen Orgeln.
Das Seefahrerviertel liegt in ihrem direkten Umfeld, worauf z. B. der Name der Engelsgrube (Englische Grube) hinweist. Die Schiffergesellschaft befindet sich direkt gegenüber und in der Kirche ist in der Pamir- Kapelle die Nationale Gedenkstätte der zivilen Schifffahrt.
Die Pilgerwege aus dem skandinavischen und baltischen Raum führten über Lübeck. Wenn die Pilger durch das Burgtor in die Stadt kamen, war die Jakobikirche ihre erste Anlaufstelle. Zum benachbarten Heilig-Geist-Hospital gehörte eine Pilgerherberge, hier konnten die Pilger unterkommen. Von hier aus ging es dann weiter nach Santiago de Compostela zum Grab des Heiligen Jakobus, aber auch nach Köln und Aachen. In der Jakobikirche finden wir viele Darstellungen des Hl. Jakobus. Er wird dargestellt mit Hut, Stab, Tasche und seinem Erkennungszeichen der Muschel. Die Muschel ist auch heute noch das Zeichen der Kirche.
Zwei historische Orgeln befinden sich in dieser Kirche die in Teilen im 15. und 16. Jahrhundert entstanden sind. Ein Besuch lohnt sich doppelt, zum einen ist der Klang großartig, zum anderen sind die Orgelprospekte von besonderer Schönheit.
Vor dem Bau der Jakobikirche gab es an dieser Stelle bereits eine spätromanische Kirche. Überreste davon sind nur im Boden enthalten. Es war geplant, nach dem Vorbild von St. Marien eine gotische Basilika zu errichten. Die Pläne wurden geändert und es wurde eine Stufenhallenkirche gebaut. Die Stufe zwischen den Seitenschiffen und dem Mittelschiff ist noch ein Hinweis auf die gotische Basilika. Statt der geplanten Doppelturmfassade wurde ein Mittelturm umgesetzt. Die bereits bis zur Höhe der Seitenschiffe ausgeführten Türme erhielten Pultdächer. Die Weihe der Kirche erfolgte 1234 mit der Fertigstellung des Hochaltares.
Das bedeutendste Kunstwerk befindet sich in einer Seitenkapelle, es ist der Brömbse- Altar. Ende des 15. Jahrhunderts wurde er von einem westfälischen Bildhauer- vermutlich von Heinrich Brabender – in Münster im Auftrag der Familie Brömbse geschaffen. Die Familie hatte großen Einfluss in Lübeck und stellte über Generationen hinweg Bürgermeister. Im Mittelfeld wird die Kreuzigung dargestellt. Wir können hier die Passion, den Kreuzestod und die Auferstehung gleichzeitig sehen. In den Seitenflügeln des geöffneten Altars ist die Familie des Hinrich Brömbses dargestellt. Rechts der Vater mit den Söhnen und auf der linken Seite die Mutter mit den Töchtern.
Von besonderer Bedeutung im gesamten Ostseeraum sind auch die Pfeilermalereien in St. Jakobi. Sie sind entstanden im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts. Die Darstellungen sind 8 m hoch und wurden später mit Kalk abgedeckt. 1889 wurden sie wieder freigelegt, jedoch wurden sie bis 1931 mit getünchten Tüchern bedeckt. An den Pfeilern zum Mittelschiff wurden die 12 Apostel dargestellt, dazu gesellen sich die Anna Selbdritt, die Dreieinigkeit, der auferstandene Christus sowie die Heiligen Laurentius und Christophorus.
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Auf Wunsch ist auch eine Pause einplanbar.
Preis: 130,00 € / Gruppe bis 8 Pers.
140,00 € / Gruppe bis 25 Pers.
Dauer: 3 Std.
Jede weitere Std. 30,00 €