Der wesentliche Bündnisgedanke war zunächst, sich auf gefährlichen Reisen gegenseitig und damit auch die wertvollen Handelswaren zu beschützen.
Mit dem wirtschaftlichen Erfolg gewinnen die Kaufleute zunehmend Einfluss in ihren Heimatstädten und es gelingt dem Bürgertum nach und nach, auch politische Macht zu gewinnen. Die Städte werden immer einflussreicher.
Ab 1358 wird von „Steden von der dudeschen Hanse“ gesprochen. Eine eigentliche Gründung der Hanse mit festen Datum gibt es nicht.
Die Blütezeit der Hanse wird unterschiedlich gesehen. Manche sehen den Stralsunder Frieden von 1370 als Blüte an. Der politische Einfluss der Hanse erreichte seinen Höhepunkt.
1669 wird nach einer langen Phase des Niedergangs der letzte Hansetag abgehalten.
Während dieser Stadtführung durch Lübeck werden wir uns der interessanten Geschichte der Hanse annähern.
Preis: 100,00 € / Gruppe bis 8 Pers.
115,00 € / Gruppe bis 25 Pers.
Dauer: 2 Std.
Jede weitere Std. 30,00 €
vom Leben und Arbeiten der alten Hanseaten. Am Beispiel einiger berühmter Hansekaufleute tauchen wir ein in Lübecks Hansezeit. Wir besuchen die Seefahrerkirche St. Jakobi, hören vom sozialen Engagement im alten Hospital und erleben ein altes Dielenhaus.
Ein Lübecker Bürgermeister hatte die „Ehre“ und wurde auf dem Markt geköpft und das war Johan Wittenborg.
Er wurde um 1320 in Lübeck als einziger Sohn eines Kaufmanns geboren und er erhielt wie es in dieser Gesellschaftsschicht üblich war eine schulische Bildung. Lesen, Schreiben, Rechnen und Latein wurde gelehrt an der Schule bei St. Jakobi. Nach der Schule begann er seine Ausbildung als Kaufmann, die ca. 6 Jahre in Anspruch nahm.
Der vermögende junge Mann heiratet in eine alteingesessene Lübecker Familie ein. Das Paar bekam sechs Kinder.
Wittenborg hatte Handelsverbindungen über die gesamte hansische Welt. Er kaufte Pelze, Wachs und Getreide aus Russland und dem Baltikum, Tuche aus Flandern und Wolle aus England. Der Handel lief immer über Lübeck. Er tätigte Geldgeschäfte und vergab Kredite, die mit 5-6,5% verzinst wurden.
Sein wachsendes Vermögen sorgten auch für eine glänzende politische Laufbahn.
1349 wütete die Pest auch in Lübeck, Johan Wittenborg und seine Familie blieben verschont.
Er vertrat Lübeck an zwei Hansetagen, auf denen die Blockade Flanderns und die „Deutsche Hanse“ aus der Taufe gehoben wurde.
1359 wurde Wittenborg Bürgermeister Lübecks und damit einer der einflussreichsten Männer seiner Zeit in Nordeuropa.
Durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Dänemark auf der einen Seite und Schweden und Norwegen auf der anderen Seite wurde das hansische lukrative Gleichgewicht empfindlich gestört. Die Hansestädte sahen ihre tüchtigen Gewinne in Gefahr und sie griffen zu einem selten angewandten Mittel: Krieg gegen Dänemark.
Oberbefehlshaber wurde der Lübecker Bürgermeister Johan Wittenborg. Die Seemacht fußte auf der rund tausend Schiffe zählenden Handelsflotte, die kurzfristig zu Kriegsschiffen umgebaut wurden.
Er beschloss die Festung Helsingborg zu stürmen. Dadurch war die Schiffsflotte nicht ausreichend geschützt und der Dänenkönig Waldemar nutzte die Gunst der Stunde und überfiel von See her die Flotte und besetzte die Schiffe.
Nur unter großen Zugeständnissen erreichte der Bürgermeister einen Waffenstillstand. Als der klägliche Rest nach Lübeck zurückkehrte, wurde der Oberbefehlshaber gefangen genommen und in Ketten gelegt.
Er wurde für schuldig befunden und auf dem Markt zu Lübeck hingerichtet.
Doch irgendetwas stimmt da nicht. Von der Seite des Lübecker Rates wurde alles für die Geheimhaltung getan. Es gibt keine Anklage und keine offiziellen Vorwürfe. Ein Schuldvorwurf wurde auch auf Nachfragen der Familie nicht bekannt gegeben. Handstreichartig wurde der ehemalige Bürgermeister geköpft.
Wittenborgs Handlungsbuch wurde als Beweismittel einbehalten und blieb deshalb im Archiv bis in unsere Tage erhalten.
Wirtschaftshistoriker haben sich die Unterlagen genau angesehen und es ergeben sich Indizien, das Wittenborg Geschäfte getätigt hat, als der Handelsboykott vorbereitet wurde. Offenbar hat er Wucherzinsen bis zu 20% genommen – aus lauter Gier hat er den Bogen überspannt.
Das wirtschaftliche Netzwerk der Hansekaufleute beruhte auf Vertrauen. Dass ein Mitglied der Elite, Bürgermeister Lübecks Wucherzinsen nahm und in die Kirchenkasse von St. Jakobi gegriffen hatte, das durfte nicht öffentlich werden. Das hätte die Kreditwürdigkeit aller Lübecker Hanseleute beschädigt.
Quelle: Die Deutsche Hanse von Gisela Graichen und Rolf Hammel-Kiesow
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Die Führung endet auf besonderen Wunsch gerne auch mit einer Weinprobe in einem historischen Weinhaus (Zusatzkosten).
Es gelten die allg. Öffnungszeiten.
Preis: 100,00 € / Gruppe bis 8 Pers.
110,00 € / Gruppe bis 25 Pers.
Dauer: 2 Std.
Jede weitere Std. 30,00 €